Theater
         
 

Theater GegenStand - Give a Boy a Gun
englischsprachiges Jugendtheaterstück nach dem Roman von Morton Rhue

Nach der deutschen Bühnenfassung von Felix Huby und Boris Pfeiffer

Give a boy a gun

Heute Abend wird es in der Waggonhalle ernst. Das Theater Gegenstand beschäftigt sich ab 20 Uhr in seiner neuen Produktion "Give a Boy a Gun" mit Ursache und Wirkung von Gewalt in Schulen.
"This is not a toy gun." Nein, das ist wahrlich keine Spielzeugpistole, mit der Gary und Brendan da hantieren. Die beiden haben soeben in ihrer Schule ein Blutbad angerichtet.
Das Theaterstück "Give a Boy a Gun" (Gib dem Jungen ein Gewehr) basiert auf dem gleichnamigen Jugendbuch des New Yorker Schriftstellers Morton Rhue und der deutschen Dramatisierung des Werkes durch Felix Huby und Boris Pfeiffer, die den Amoklauf an einer amerikanischen Schule literarisch verarbeitet haben.
Regisseurin Karin Winkelsträter und ihr siebenköpfiges Team vom Theater Gegenstand haben ein halbes Jahr für das sensible Stück geprobt, das in englischer Sprache gespielt wird.
Doch hinter der Produktion mit einer minimalen Besetzung von drei Darstellern stecken die Ideen einer ganzen Schulklasse. Denn die Produktionsleiterin von "Give a Boy a Gun", Andrea Gergen, ist zugleich Lehrerin an der Alfred-Wegener-Schule Kirchhain. In ihrer Klasse G 10a hat sie das Buch von Rhue gelesen. Das Theater Gegenstand hat das Material dann weiter für die Bühne aufgearbeitet. Die Darsteller Matt Dressler, Michael Klemm und Inga Berlin spielten den Schülern verschiedene Szenen vor. Die wiederum gaben Tipps für eine realistische Umsetzung ihrer Lebenswelt.

Trotz der englischen Sprache ist das Drama für die Schüler verständlich. Schließlich sollen sie dem Inhalt folgen können. Das knapp einstündige Stück ist geeignet für Klassen ab der 9. Jahrgangsstufe, aber optimal für die 10. und 11. Klasse, weil dort das Sprachniveau am besten passt. Darsteller Matt Dressler hatte gegen über seinen Kollegen einen klaren Vorteil. Der Engländer musste Aussprache und Betonung nicht lange üben.
Jeder der drei Darsteller spielt mehrere Rollen, die durch verschiedene Kleidung gekennzeichnet sind."Wir haben genügend Zeit, uns im Dunkeln rasch umzuziehen und uns auch mental auf die andere Rolle einzustellen. Das klappt bei mir ganz gut", sagt Inga Berlin, die gleich vier Rollen spielt und damit fast die ganze Zeit auf Bühne ist. Eine ihrer Rollen ist Allison. Sie ist die Freundin der Täter Brendan und Gary und erzählt zu großen Teilen, was passiert ist. Ganz langsam entwickeln sich die Jungs, Außenseiter an ihrer Schule, zu gefährlichen Tätern.
Vor allem die Demütigungen durch eine elitäre Schulclique lassen bei den beiden immer wieder die Frage aufkommen: "Was wäre, wenn ich eine Waffe dabei gehabt hätte, um mich zu verteidigen?"

Das "What if"-Spiel geht soweit, dass sie im Internet tatsächlich Waffen bestellen. Ihre ersten Ziele sind Hasen am Rand der Autobahn. Doch noch an Ort und Stelle besiegeln sie einen Pakt, um sich an ihren Mitschülern zu rächen. Die Musik lässt in die Gedanken der Täter blicken. Wenn Freddy Mercury "Sending shivers through my spine" singt, kommt auch beim Zuschauer Gänsehaut auf. Die Proben versprechen die packende Umsetzung eines heiklen Themas, über das an Schulen nicht immer gesprochen wird. "Das schwierige Thema Gewalt an Schulen rutscht auf Grund der Lehrpläne oft in den freiwilligen Bereich", erklärt Andrea Gergen.
"Give a Boy a Gun" soll ungefähr ein halbes Jahr lang gespielt werden. Daher sucht das Team nach einer Doppelbesetzung, die die Darsteller nach einer Weile ablösen soll.
Bereits acht Schulen aus dem Kreis Marburg haben das Stück zur Ergänzung des Unterrichts gebucht. "Wir stoßen auf sehr großes Interesse", sagt Regisseurin Karin Winkelsträter.

Oberhessische Presse

Give a boy a gun 2


Marburg. (nas). In der Marburger Waggonhalle hat heute (Donnerstag) ein Theaterstück in englischer Sprache Premiere, mit dem das Theater GegenStand ein brisantes Thema behandelt. In "Give a boy a gun" werden zwei Schüler zu Amokläufern. Die Idee, aus dem gleichnamigen Jugendroman von Morton Rhue ein Theaterstück zu machen, hatten die beiden Englischlehrerinnen Andrea Gergen und Bianka Gotsch. Im vergangenen September hatte das Theater GegenStand ein Casting veranstaltet, um sein Ensemble zu komplettiere. Neben den öffentlichen Aufführungen im März steht auch das "Theater im Klassenzimmer" im Fokus der Mitwirkenden: Schulen können das Stück samt theaterpädagogischer Begleitung buchen. Und Akteure, Schüler und Lehrer sollen miteinander ins Gespräch kommen.

"Give a boy a gun" ist ein Jugendtheaterstück in englischer Sprache für die Jahrgangsstufen 9 bis 12. Es ist die Geschichte zweier unauffälliger Schüler, die zu Waffenfanatikern und schließlich zu Kidnappern werden. Und es ist damit auch eine Auseinandersetzung mit den realen Ereignissen der vergangenen Jahre: die Amokläufe von Schülern in Littleton, USA (1999) und Erfurt (2002). Die Frage nach dem Warum steht auch heute noch im Raum, heißt es im Programm des Stücks.

Die Schuldfrage
Und auf diese Frage sollen keine eindimensionalen Antworten gegeben werden. "Die Schuldfrage wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und fordert die Zuschauer dazu auf, persönlich zu den Taten zweier scheinbar ,durchgeknallter` Jugendlicher Stellung zu beziehen", erklärt Andrea Gergen. An der Entwicklung des Stücks waren aber nicht nur die Mitwirkenden vom Theater GegenStand beteiligt, sondern auch Schüler. Ein Projekttag mit einer zehnten Klasse der Alfred-Wegener-Schule in Kirchhain gab dem Ensemble die Gelegenheit, Dialoge und Spiel auf Authentitzität hin zu überprüfen und bot den Schülern andererseits die Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und Einfluss auf das Stück zu nehmen. "Wir haben zum Beispiel Alternativszenen gespielt", sagt Regisseurin Karin Winkelsträter. Außerdem haben die Schüler eine Gewaltsituation auf dem Schulhof improvisiert und die Reaktionen ihrer Umwelt beobachtet.

Eine theaterpädagogische Begleitung des Stücks bietet das Theater GegenStand auch bei den Aufführungen in Schulen an. "Das Wichtigste ist, dass wir mit den Schülern ins Gespräch kommen" erklärt Andrea Gergen den Hintergrund des Projekts. Für Michael Klemm, einen der Schauspieler, war die Verantwortung, die mit dem Thema verbunden ist, eine große Herausforderung. Klemm, Matt Dressler und Inga Berlin schlüpfen während des Stücks in verschiedene Rollen und zeigen puzzleartig und im Rückblick die Erlebnisse der beiden Amokläufer Gary und Brendan, die zu ihrer Tat führen.

Unterrichtsmaterial
Interessierte Schulen können sich an das Theater Gegenstand unter +49.(0).6421.68690 1 wenden, Unterrichtsmaterialien werden bei Bedarf zur Verfügung gestellt.


Marburger Neue Zeitung

Amok

 


Warum laufen Schüler Amok?

Wie kommt es zu den blutigen Gewaltexzessen, wie in Erfurt vor drei Jahren oder wie in Littleton (USA)? Das Marburger Theater GegenStand hat sich der Problematik angenommen und unter dem Titel "Give a boy a gun" eine mobile Produktion für Klassenzimmer in englischer Sprache auf die Beine gestellt. Premiere feierte das gelungene drei Personen Stück in der Marburger Waggonhalle.

Vorlage der Inszenierung ist der gleichnamige Jugendroman des amerikanischen Schriftstellers Morton Rhue, der mit dem Roman "Die Welle" bekannt wurde. Unter der Regie von Karin Winkelsträter zeigt "Give a boy a gun" ein Kaleidoskop von Szenen, die den Werdegang der Amokläufer nachzeichnen.

Die Inszenierung schafft durch eine kongeniale Lichtregie Atmosphäre auf der kargen Bühne. Blaue Neonröhren simulieren Computerbildschirme und schaffen so mit einfachsten Mitteln kleine Kommunikationsinseln im dunklen Theatersaal. Inhaltlich überzeugt das Stück vor allem, weil es keine einfache Erklärung für den Amoklauf zu geben versucht. Am Ende bleibt ein Satz im Gedächtnis: "Sie hatten niemanden, der ihnen helfen konnte."

Inga Berlin, Matt Dressler und Michael Klemm zeigen in verschiedenen Rollen Täter, Opfer, Lehrer und Eltern und erwecken so die leidvolle Geschichte eindrucksvoll zum Leben.

Man kann das Theater GegenStand zu ihrer Idee nur beglückwünschen, dieses Stück in die Schulen zu bringen. Eine theaterpädagogische Nachbereitung soll im Anschluss an das Stück das Gespräch mit den Schülern suchen.

Schulen können sich für Buchung und Information an Karin Winkelsträter unter
+49.(0).6421.88635 1 wenden oder an Theater GegenStand unter +49.(0)6421.68690 1

Marburger Neue Zeitung

Give a boy a gun 3

Englisches Theaterstück an der Gesamtschule Mücke

Am vergangenen Mittwoch wurde in der Aula der Gesamtschule Mücke das englische Theaterstück "Give a Boy a Gun" aufgeführt. Die drei Darsteller, welche an einem Freien Theater in Marburg tätig sind, gaben ihr Können gleich zweimal zum Besten.

Das Drama zum gleichnamigen Buch handelt von zwei Schülern, die an ihrer Schule Amok laufen. Einer der Jungen erschießt sich selbst, der andere wird von einigen der Geiseln überwältigt und fast zu Tode geprügelt. Zu den Gründen der beiden Teenager zählen das jahrelange Mobbing ihrer Mitschüler und die Untätigkeit der Lehrer hier einzuschreiten. Jedoch war es keinesfalls eine Kurzschlussreaktion. Nein, das ganze Leben der Jungen war bestimmt von Gewalt und Waffen. Das Stück begann anders als die Zuschauer erwartet hatten, mit der Tat. Darauf folgten Stellungnahmen von beteiligten Schülern, Lehrern und des Schulleiters, sowie Rückblicke, durch die die Gründe der beiden deutlich wurden.

Die Darsteller mussten mit den nötigsten Requisiten und Kulissen auskommen. So bestand das Bühnenbild lediglich aus einfachen, grauen Holzkisten. Jeder der Drei spielte mehrere Rollen, die sie direkt vor dem Publikum wechselten.

Schüler und Lehrer der zehnten Klassen, sowie die neunte Jahrgangsstufe des Gymnasialzweiges sahen sich die Aufführungen an und waren begeistert. Entgegen allen Befürchtungen konnte man die Schauspieler gut verstehen und hatte daher auch keine Probleme dem englichem Text zu folgen. In der anschließenden Diskussionsrunde mit den Protagonisten kam zwar heraus, dass wie an wahrscheinlich jeder Schule, auch hier gemobbt wird, man sich aber eine solche Tat an der Gesamtschule Mücke nicht vorstellen kann. Dies spiegelt wohl den Glauben der meisten Leute hierzulande wieder. Leider hat uns aber das Massaker von Erfurt vor drei Jahren gezeigt, dass so etwas auf keinen Fall nur in Amerika passiert. Außerdem wurde deutlich, dass sich mehr Schüler härtere Maßnahmen gegen Mobbing wünschen.

Bericht v. Vanessa Dörr, 10 Gb

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